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Montag, 17. November 2008

20. Internationales Kinderfilmfestival startet am Samstag

Zwischen 15. - 23. November 2008 - Sonderpreis für Philippe
Muyl
Wien - Seit 1989 zeigt das Internationale Kinderfilmfestival
Wien außergewöhnliche Filme für ein außergewöhnliches Publikum. Auch
das Jubiläumsfestival 2008 will mit spannenden, berührenden,
fantasievollen und lustigen Erzählungen über Kinder und Jugendliche
aus aller Welt das Publikum begeistern. Gezeigt werden die Filme im
Cinemagic (1., Friedrichstrasse 4, Telefon: 4000-83400), im Hollywood
Megaplex SCN (21., Ignaz-Köck-Straße 1, Telefon: 271 66 79)und im
Votiv Kino (9., Währinger Straße 12, Telefon: 317 35 71). Im
Gartenbau Kino (1., Parkring 12) findet die Eröffnung statt.
Zwtl.: Hauptprogramm zeigt elf österreichische Erstaufführungen
Mit elf österreichischen Erstaufführungen im Hauptprogramm, vier
Filmen in der Retrospektive und vier Sonderprogrammen in insgesamt 47
Vorstellungen lässt das Kinderfilmfestival 2008 keine Wünsche offen.
Das Spektrum der auf internationalen Festivals präsentierten und zum
Teil mehrfach ausgezeichneten Produktionen aus zehn Ländern reicht
von Animationsfilmen für das jüngste Publikum bis zu formal
reizvollen Auseinandersetzungen mit der Lebenswelt von Kindern und
Jugendlichen aus der ganzen Welt.
Der niederländische Eröffnungsfilm "Wo ist Winkys Pferd?"
richtet sich an alle Altersgruppen und ist ein Filmerlebnis für die
ganze Familie. Die Fortsetzung von "Ein Pferd für Winky" (Festival
2006) zeichnet sich durch eine durchgängige Kinderperspektive aus,
und Ebbi Tam als Winky wird sich auch dieses Mal in die Herzen der
kleinen und großen ZuschauerInnen spielen.
Magische Unterhaltung - ebenfalls für die ganze Familie - bietet
der französisch-kanadische Film "Magique!" von Philippe Muyl, der
sich an ein heutzutage seltenes Genre gewagt und seine Geschichte in
ein Musical verpackt hat. Der Regisseur wird bei den Vorstellungen
anwesend sein.
Fast beiläufig greift der dänische Film "Karlas Welt" die
alltäglichen großen und kleinen Herausforderungen einer Zehnjährigen
auf und verdichtet sie zu einer erstaunlich differenzierten
Geschichte, die Regisseurin Charlotte Sachs Bostrup sensibel aus der
Perspektive des Mädchens erzählt. Ganz anders die Probleme des
kleinen Mexikaners, der sich in "Teos Reise" mit seinem Vater auf
eine gefährliche Odyssee begibt. Auch Walter Doehner hat das Thema
der illegalen Einwanderung in seinem Werk bewusst durch die Augen
seiner kleinen Protagonisten gestaltet.
Aus Ungarn stammt der außergewöhnliche Animationsfilm "Egon und
Dönci", der ohne Dialoge auskommt und ganz von farbenprächtigen,
plastischen Bildern, skurrilen Figuren und Musik lebt, die sich als
Geschichte vergangener Jahrhunderte leitmotivisch durch den Film
zieht.
Ein Mystery-Thriller für Kinder von 8 bis 12 Jahren ist der
norwegische Film "Die 10 Leben der Titanic", der von seiner stillen
Spannung lebt, die sich aus dem Aufeinanderprallen von Vision und
Wirklichkeit ergibt und dabei ganz ohne Horror-Action auskommt.
Weiters im Hauptprogramm zu sehen sind "Bunt" aus Südkorea,
"Fahrradmücken und Tanzmücken aus Dänemark, "Laban, das kleine
Gespenst" aus Schweden, "Rot wie der Himmel" aus Italien und "Der
Sommer ´69" aus Kanada.
Zwtl.: Rückblick und "Lieblingsfilme"
Gegründet wurde das Kinderfilmfestival 1989 von Franz Grafl und
Michael Roth, 1991 bzw. 1993 stießen Elisabeth Lichtkoppler und
Martina Lassacher zum Team, das in dieser Konstellation noch heute
zusammenarbeitet. Die vier OrganisatorInnen besuchen alljährlich die
wichtigsten internationalen Filmfestivals in ganz Europa, die
Filmauswahl wird gemeinsam getroffen.
Die Retrospektive bietet heuer einen kleinen Rückblick auf 19
Jahre Festivalgeschichte: Jede/r der vier OrganisatorInnen hat einen
"Lieblingsfilm" der vergangenen Jahre ausgewählt, der dem Publikum
(noch einmal) vorgestellt wird. Bei insgesamt mehr als 250 Filmen,
die in den 20 Festivalprogrammen gezeigt wurden, keine einfache
Entscheidung.
Zwtl.: Rahmenprogramm bietet Einführung in das Medium Film
"Große Kunst für kleine Augen" ist nicht nur ein Leitgedanke des
Festivals, sondern auch der Titel eines Vortrags zum Thema Film der
beiden Festivalmitarbeiterinnen Martina Lassacher und Anna Hofmann.
In eineinhalb Stunden werden den teilnehmenden Kindern ab 8 Jahren
Besonderheiten des Mediums Film anhand von konkreten Beispielen aus
dem aktuellen Festivalprogramm näher gebracht. Das Interesse an
diesem Angebot ist groß, da es für diese Altersgruppe kaum
vergleichbare filmpädagogische Veranstaltungen gibt.
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte gibt es erstmals in der
Geschichte des Festivals eine Abendvorstellung ("Teos Reise") für
Erwachsene und (ältere) Kinder. Der Theaterworkshop (zum Film "Rot
wie der Himmel") findet heuer bereits zum vierten Mal statt.
Der norwegisch-schwedische Film "Die Farbe der Milch" wird im
Rahmen einer Kooperation mit der Filmschau "Wissenschafterinnen im
Film" am 23. November in einer Sonderveranstaltung (Einführung und
Diskussion: Martina Lassacher) im Votivkino zu sehen sein.
("Wissenschafterinnen im Film" ist eine gemeinsame Veranstaltung von
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und VOTIV KINO, in
Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum).
Zwtl.: Kinderjury bestimmt über UNICEF-Preis
Auch beim 20. Festival wird die Kinderjury (zwölf Mädchen und
ein Junge im Alter zwischen 10 und 14 Jahren) aktiv mitarbeiten. Sie
wird den Preis für den besten Film des Festivals verleihen und den
Film, der sich besonders für die Rechte von Kindern und Jugendlichen
einsetzt, mit dem UNICEF-Preis auszeichnen. Der UNICEF-Preis wird
seit dem Jahr 2000 vergeben. Zur Eröffnungsvorstellung im
Gartenbaukino sind darüber hinaus die ehemaligen Mitglieder der
Kinderjurys der vergangenen Jahre eingeladen.
Zwtl.: Ehrengäste aus Schweden und Frankreich
Zusätzlich zu den bereits etablierten Preisen wird das
Organisationsteam anlässlich des 20-Jahre-Jubiläums einen einmaligen
Sonderpreis an Ehrengast Philippe Muyl vergeben, der mit "Magique!"
nach "Die Kuh und der Präsident" - im Jahr 2000 mit dem Preis der
Kinderjury ausgezeichnet - und "Der Schmetterling" (2004) bereits zum
dritten Mal mit einem seiner herausragenden Filme beim
Internationalen Kinderfilmfestival vertreten ist. Weiters in Wien
erwartet wird die schwedische Regisseurin Solveig Nordlund. Ihr Film
"Comédia Infantil" nach dem Roman "Der Chronist der Winde" von
Henning Mankell läuft in der Retrospektive.