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Montag, 3. September 2007

"Horroraufruf" der Lebensschützer an den Papst

Frauen sollen in Ruhe gelassen werden, meint die SPÖ

Wien - Als Panikmache und Effekthascherei bezeichnete
SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin und Nationalratsabgeordnete Bettina
Stadlbauer die Horrorszenarien der Plattform "Allianz für die
ungeborenen Kinder" in ihrem Aufruf an den Papst zum Thema
Schwangerschaftsabbruch. Zu diesem Thema gibt es aus gutem Grund keine
Zahlen und Statistiken, meinte Stadlbauer. Die Lebensschützer würden
mit aus der Luft gegriffenen Zahlen um sich werfen und schlicht die
Fristenregelung nicht akzeptieren, die in Österreich seit 30 Jahren
geltendes Recht ist. Besonders mokieren sich die Lebensschützer
darüber, dass der Schwangerschaftsabbruch in öffentlichen
Krankenhäusern durchgeführt wird. Damit ist für die betroffenen Frauen
die best-mögliche Betreuung garantiert, hält Stadlbauer fest. Daher
müsse dies auch in ganz Österreich ausgebaut werden.
Schwangerschaftsabbruch soll in allen öffentlichen Spitälern in ganz
Österreich möglich sein, meinte Stadlbauer.

Viele Frauen in der SPÖ sind Mitglied der römisch-katholischen Kirche
und setzen sich für die Einhaltung der Fristenregelung ein. "Werden
wir jetzt öffentlich an den Pranger gestellt, mit Exkommunikation
bedroht oder wie sehen die 'wirksamen kirchlichen Sanktionen für
Katholiken, die sich an Abtreibung beteiligen' aus, die die
Lebensschützer fordern?", fragte Stadlbauer. Am liebsten würden sie
uns wohl alle vor den Papst zerren und mit Verachtung strafen lassen.
Dass die Lebensschützer neue Maßnahmen im öffentlichen Raum setzen
wollen, zeigt, wie wichtig bundesweite Schutzzonen vor Kliniken sind.
Frauen sollen selbst entscheiden und in Ruhe gelassen werden, meinte
Stadlbauer. Dass den Papst dieses Gezeter der Lebensschützer wohl
nicht aus der Fassung bringen wird, zeigte sich Stadlbauer überzeugt.
Österreich ist nicht das "besonders gefährliche Land", als das es von
den Aufrufern dargestellt werde. "Frauen haben hier einfach das Recht
sich im Rahmen der Fristenregelung für einen Schwangerschaftsabbruch
zu entscheiden", so Stadlbauer.

Zweifellos berechtigte Fragen, die sich hier stellen, an die Kirche, an die Gesellschaft, an die Moral, an die Ethik, an die Politik.

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